Aimeos als TYPO3-Extension: Die Lösung aller Webshop-Sorgen?

Die Webshop-Lösung Aimeos lässt sich einfach in eine TYPO3-Installation einbinden. Dies schafft gerade für Content-getriebene Webshops (etwa für Content Commerce und Content Marketing) eine nützliche und für die Redakteure einfach bedienbare Gesamtlösung.

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Eine Grundsatzfrage beim Thema Webshop-Aufbau ist: Setze ich einen separaten Shop auf oder integriere ich den Webshop in meinen Webauftritt? Beides hat seine Vor- und Nachteile. Hier wollen wir Ihnen eine Open-Source-Lösung vorstellen, mit der Sie einen mächtigen Webshop in Ihre TYPO3-basierte Website einbauen können: Aimeos. Allerdings gibt es aus unserer Erfahrung auch ein paar Nachteile, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten. Doch zunächst ein paar Erfahrungen zum Thema Stand-alone-Webshop vs. CMS-integrierter Webshop.

Separater Webshop oder TYPO3-Integration?

Diese Frage lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten und hängt vom konkreten Fall ab. Allerdings will die Entscheidung gut überlegt sein. Grundsätzlich macht ein eigenständiger Webshop immer dann Sinn, wenn Ihre Website primär ein Webshop ist. Ist der Shop lediglich ein Teil Ihres Angebots, ist oft die Integration in ein CMS - hier TYPO3 - sinnvoll.

Aus unserer Erfahrung heraus gibt es einige Vor- und Nachteile, die man beachten sollte:

Separater Webshop

+ Geschlossenes System und daher u.U. besser zu warten

+ Software unabhängig vom CMS (TYPO3) und daher geringere Fehleranfälligkeit bei Updates

- Kommunikation zwischen Shop und CMS ggf. problematisch

- Zwei verschiedene Logins/Benutzerverwaltungen (TYPO3 und Shop)

- Zwei separate Umgebungen, mit denen sich Redakteure zurechtfinden müssen

Webshop in CMS integriert

+ Nur ein Login für Redakteure

+ Nahtlose Integration von Corporate Website und Shop und damit benutzerfreundlicher

+ Suche über Shop- und Websitecontent hinweg

+ Viele Kunden möchten ihren Webshop nicht ganz woanders haben (Gesamtlösung)

- Bei TYPO3-Update muss geprüft werden, ob alles noch funktioniert und die Extension ggf. auch geupdated werden (Abhängigkeiten)

- Modulares System aus verschiedenen Plugins, daher ggf. fehleranfälliger

So funktioniert Aimeos mit TYPO3

Okay, Sie möchten also Ihren Webshop mit Aimeos in TYPO3 integrieren. Wie funktioniert das Ganze?

Aimeos ist eine Erweiterung (Extension) für TYPO3, die man zunächst installieren muss (siehe auch die Aimeos-Seite auf typo3.org). Das bildet das Backend. Anschließend meldet man sich wie gewohnt in TYPO3 an und hat Zugriff auf alle Konfigurationsmöglichkeiten.

Die Ausspielung der Inhalte und Produkte geschieht über ein Plugin. Das hat den Vorteil, dass man wirklich überall auf der TYPO3-Website Daten, Produkte etc. aus dem Shop ausspielen kann. Das ist sehr hilfreich für das Marketing und die Steigerung des Verkaufs.

Ein weiterer Vorteil der TYPO3-Integration ist, dass Aimeos die bestehende TYPO3-Infrastruktur nutzen kann, also etwa zur Generierung von E-Mails, zum Caching oder für das Logging.

Die grundlegende Installation sollte in der Regel "plug and play" funktionieren. Am besten man nutzt dafür die Paketverwaltung Composer, das erleichtert die Installation und das Management von Abhängigkeiten doch sehr.

Grafische Gestaltung des Aimeos-Webshops

Schön fanden wir die Gestaltungsmöglichkeiten bei Aimeos, schließlich kauft das Auge mit. Das Standard-Look&Feel ist schon sehr gelungen, so dass oftmals kleine Anpassungen ausreichend sein sollten.

Allerdings lassen sich auch komplexere Layouts mittels der TYPO3-Scriptsprache Fluid erstellen. Entwickler, die Erfahrung damit aus der TYPO3-Welt haben, werden sich also zu Hause fühlen.

Saubere Trennung zwischen CMS und Webshop

So schön die Integration von Aimeos in TYPO3 und damit die Bündelung von Webshop und CMS ist, so ergeben sich daraus einige Nachteile, wie wir bereits gesehen haben. Gut bei Aimeos ist aber, dass der Shop auf eine separate Datenbank zugreifen kann. Die Extension hat eigene Tabellen, welche sich entweder in die TYPO3-Datenbank schreiben lassen oder in eine separate. Generell empfiehlt Aimeos, die Datenbanken zu trennen. Das bedeutet auch, dass man eine gewisse Flexibilität gewinnt und Risiken minimiert werden.

Das System ist unabhängig von TYPO3 und bietet dadurch eine große und gut organisierte Community, die einem schnell weiterhilft.

Allerdings bleibt der grundsätzliche Nachteil bestehen, dass eine solche integrierte Lösung mehr Wartungsaufwand bedeuten kann und man bei Updates immer darauf achten muss, beide Systeme zu aktualisieren, und zwar so, dass sie auch kompatibel bleiben.

HINWEIS: Hier befindet sich ein Case Study Tile. Bitte durch Content Teaser ersetzen oder entfernen.

Aimeos - alles super, alles gut?

Die perfekte Lösung gibt es bekanntlich nicht. Und so hat auch Aimeos einige Nachteile.

Zunächst ist die Webshop-Lösung zwar äußerst mächtig und auch für komplexe Projekte geeignet. Das macht sie aber auch etwas kompliziert in der Bedienung. Im Backend gibt es alleine unzählige Tabs mit umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten! Wer also nur einen überschaubaren "Standard-Webshop" aufsetzen möchte, sollte sich mit einfacheren Alternativen beschäftigen. Für sehr einfache Anwendungen gibt es beispielsweise die TYPO3-Extension Cart.

Dann ist da noch das leidige Thema Suche. Für unseren Kunden nph Kinderhilfe - eine wohltätige Organisation, bei der die Spendenabwicklung über Aimeos gelöst ist - brauchten wir eine aufwändigere Suchfunktion, die über die integrierte Aimeos-Suche hinausgeht. Beispielsweise sollten sowohl Suchergebnisse aus TYPO3 als auch aus dem Shop angezeigt werden. Gelöst haben wir das Ganze mit einer TYPO3-Extension, die auf einen Apache SolR-Server zugreift. Aber das funktionierte nicht "out of the box", da die Aimeos-Tabellen nicht 100% mit den SolR-Tabellen kompatibel sind.

Alles in allem haben wir sehr gute Erfahrungen mit TYPO3 und Aimeos gemacht. Ob Aimeos als TYPO3-Extension für Sie das richtige ist, hängt stark von den Anforderungen des Projekts ab.

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