Das TYPO3-Server- und typo3.org-Team zu Gast bei punkt.de

Am Wochenende vom 6. bis 8. November 2015 waren die zuständigen Teams für die TYPO3-Serverlandschaft und die Website zu Gast bei punkt.de - und wir waren mittendrin.

Es gibt keine Probleme. Nur Herausforderungen.

Christian Keuerleber
Frontend Usability ist sein Metier: mit SCSS und modernem JavaScript macht er jede Webanwendung fluffig
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Der Plan

Circa 14 fleißige Helfer fanden sich in unseren Räumlichkeiten ein, um Wartungs- und Update-Arbeiten durchzuführen. Unter anderem sollte die automatische Provisionierung der Server überarbeitet, eine Entwicklungsumgebung für typo3.org erstellt sowie die typo3.org Website aktualisiert werden. Eine spezielle Aufgabe fiel Michael Lihs und mir zu: ein Kommentarsystem zu evaluieren, welches ähnliche Funktionen wie disqus besitzt, jedoch selbst gehostet werden kann.

Herausforderungen

Jedes der Teams stand vor einer größeren Herausforderung: Die TYPO3-Server-Provisionierung wurde von Personen umgesetzt, die nun nicht mehr aktiv daran mitarbeiten. Das Server-Team musste sich also in die bestehende Entwicklung einarbeiten und entscheiden, ob diese weiterverwendet werden soll bzw. kann oder ob eine neue Basis aufgebaut wird, welche für neue Teammitglieder intuitiver zu verwenden sein könnte. Diese Diskussion wurde über das Wochenende mehrmals gestartet, bis wir uns schließlich am Ende für eine Misch-Lösung entschieden haben.

Das typo3.org Team hatte zwei große Fragestellungen: Wie kann man Entwicklern eine aktuelle Version der Website zur Verfügung stellen, ohne dabei alle Live-User und alle TYPO3-Extensions zu übertragen? Und wie kann man eine Website mit älteren Technologien so aufteilen, dass ein Teil (welcher später aktualisiert werden soll) noch auf dem bestehenden System läuft und der andere Teil auf neueren Technologien zur Verfügung steht. Bei diesen Gesprächen konnten wir durch Erfahrungen aus Kundenprojekten einigen Input liefern und dabei helfen, die entsprechenden Konzepte zu planen. Die Umsetzung erfolgt im nächsten Schritt.

Die Arbeit am Kommentarsystem hatte mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Geplant war, dass ein Server mit dem Tool discourse aufgesetzt wird. Anschließende wollten Michael und ich dieses um Features wie eine Anmeldung über typo3.org erweitern und das Layout auf TYPO3-Farben anpassen. Leider haben wir festgestellt, dass einige entscheidende Features nicht ohne weiteres implementiert werden können. Obwohl wir mit den Entwicklern hinter discourse Kontakt aufgenommen haben, damit wir diese Features umgesetzt bekommen können, haben wir nebenher weitere, ähnliche Kommentarsysteme evaluiert. Dabei ist leider aufgefallen, dass zwar viele Systeme einige Funktionen aus disqus abbilden und diese auch gut umsetzen, aber leider nie alle Vorraussetzungen erfüllen, welche auf typo3.org gebraucht werden (Single-Sign-On von typo3.org-Usern,Kommentarfeld unter einem Beitrag (keine Weiterleitung zum Kommentar-Tool), anpassbares Layout der eingebundenen Kommentaren). Für das weitere Vorgehen bieten sich nun drei Möglichkeiten an - entweder wir setzen ein eigenes Kommentarsystem auf, wir nutzen die Architektur von discourse und setzen darauf aufbauend ein eigenes Frontend auf, oder die TYPO3-Community wird noch einmal vor die Frage gestellt, ob disqus vielleicht die beste Lösung wäre - trotz des Fremdhostings. Denn seit die Frage das letzte Mal gestellt wurde, haben sich in der Community neue Tools und Abläufe etabliert, durch welche die Probleme von disqus einfach keine Probleme mehr darstellen. 


Eine Mindmap der TYPO3 Server Stack Ideen

Fazit

Trotz all der Arbeit, die wir hatten, blieb genügend Zeit für gute Gespräche. Dadurch kam es zu einigem Wissenstransfer, wodurch (hoffentlich  ) jeder etwas nützliches mitnehmen konnte. Für mich persönlich war ein Höhepunkt ein Gespräch über Workflows für den Mac-Taskstarter Alfred, was mich dazu bewegt hatte, das entsprechende Repository nach nützlichen Erweiterungen zu durchsuchen. Für mich war dieser Sprint das erste Mal, dass ich mich außerhalb von einfachen Codeänderungen an einer Open-Source-Community beteiligte. Es hat auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht und bei allen Herausforderungen herrschte die gesamte Zeit über eine lockere Atmosphäre. Man hat gespürt, dass die Leute sehr motiviert waren "ihre" Systeme und TYPO3 voranzubringen - und diese Motivation war sehr ansteckend. Ich freue mich, dass ich dabei sein konnte, und werde auf jeden Fall bei weiteren Events teilnehmen.

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