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Mehr erfahrenDas Konferenz-Programm war vollgestopft mit vielen bekannten und weniger bekannten Speakern aus aller Welt. Und aufgrund der Tatsache, dass jeweils mehrere Tracks parallel stattfanden, kann ich euch nur einen kleinen Abriss dessen geben, was auf dem Websummit tatsächlich thematisiert wurde.
Der erste Tag galt für mich noch ein wenig der Orientierung. Zwar hatte ich mir in der Websummit App spannend klingende Vorträgen markiert, musste dann jedoch recht schnell feststellen, dass ich erstens nicht alle sehen konnte, als ich zu Beginn dachte. Für den nächsten Tag nahm ich mir also vor, vermehrt in einer Halle nach inspirierendem Input Ausschau zu halten. Trotzdem habe ich auch am ersten Tag schon so einige Erkenntnisse mitgenommen, auch wenn ich nicht alles in meinem persönlichen Arbeitsalltag verwenden kann:
E-mail-Marketing wird aussterben, da die heutige Jugend fast ausschließlich Messenger oder Social Media Plattformen für ihre Kommunikation benutzt. Denn ihrer Meinung nach sind E-Mails nur was für Erwachsene, denn das Medium ist nicht schnell genug.
Die Medienlandschaft verändert sich. Nicht nur steigt die Anzahl der Distributions- und Kommunikationskanäle, die man heute benutzen kann. Auch sterben gewisse Kanäle langsam aus, wie zum Beispiel das Festnetz. Hierfür gilt es Szenarien zu entwickeln, die dieser Entwicklung gerecht werden. Das heißt aber auch, dass man kreativer werden kann und sollte, um mit neusten Technologien die Aufmerksamkeit der Konsumenten zu gewinnen. Auch hilft es mehrere Kanäle zu bespielen, um die Zuhörer besser zu erreichen. Mein letztes Learning zu diesem Themengebiet: Manche Kanäle helfen beim Bilden von Vertrauen, zum Beispiel: TV. Da Kampagnen im TV eher kostspieliger sind, denken potenzielle Kunden nämlich automatisch, dass es bereits ein erfolgreiches Produkt ist, weil offensichtlich viel Budget für TV-Kampagnen da ist.
Man verhindert, dass das eigene Produkt aufhört relevant zu sein, indem man aufhört Lösung weiter zu verbessern, die man einmal für ein Problem gefunden hat. Man sollte sich eher fragen, ob es nach einiger Zeit nicht eine bessere, andere Lösung für das selbe Produkt geben kann, um nicht auf der Strecke zu bleiben und von der Konkurrenz überholt zu werden.
Laut dem "Next Generation Workplace" Talk ist Vernetzung in Zukunft das Wichtigste, da durch das Teilen von Ideen oder Problemstellungen in einem großen Netzwerk tolle Dinge entstehen können, weil nicht nur wenige, sondern viele sich einbringen können. WORKPLACE – eine neue Software von Facebook soll dafür die Lösung bringen. Auch am zweiten Tag erwähnten verschiedenen Talks, dass Social Networking für Millennials wichtig ist und fügten noch hinzu, dass es momentan aber eher so ist, dass sich die Jugend nicht auf ein Netzwerk festlegt, sondern unterschiedliche Messenger und Plattformen benutzt und dadurch unter Umständen noch vernetzter ist – oder weniger mitbekommt.
Kundenfeedback ist wichtig, und es ist auch wichtige Ideen von Kunden umzusetzen. Doch von noch größerer Bedeutung ist es, herauszufinden, ob es nicht auch einen alternativen Lösungsansatz gibt. Denn auch wenn die Ideen der Kunden auf den ersten Blick gut erscheinen, kann es sein, dass das dahinter liegende Problem, welches gelöst werden soll, auch anders (z.B. einfacher) gelöst werden kann.
Und was ich zudem gelernt habe: als großes Unternehmen kann man effektive und ausgefallene (wenn auch kostspielige) Kampagnen realisieren, vor allem, wenn man diese dann noch mit neuen Technologien verbindet. Zum Beispiel hat Coca-Cola eine tolle und emotionale Kampagne mit Drohnen umgesetzt und damit nicht nur die "Betroffenen" glücklich gemacht, sondern auch sehr gute Werbung für sich gemacht: https://www.youtube.com/watch?v=zlA9tXYxD8g&feature=youtu.be
Der zweite Tag hatte ein Überthema – Millennials – das in den meisten Talks und Gesprächen Erwähnung fand oder das Hauptthema war. Zumindest auf den Bühnen, die ich besucht habe: PandaConf (Marketing Bühne) und das SASS Monster (Softwarenahe Themen). Zu den interessantesten Erkenntnissen, die ich aus den unterschiedlichen Talks mitnehmen konnte, gehören diese:
Vertrauen und Loyalität gewinnt man durch guten Kundenservice und nur dadurch!
Nur weil User zu blöd sind dein Produkt richtig zu benutzen (z.B. mit einem Auto schnell gegen eine Wand fahren), sollte man sie nicht alleine lassen, sondern Vorkehrungen treffen, die einen möglichst geringen Schaden hinterlassen. Bei Thema Security beim Login hat Facebooks Security Chef tolle Anregungen gegeben, wie der Login-Prozess verbessert werden kann: z.B. E-Mail, welche durch das Drücken des "Passwort vergessen" Buttons generiert wird, nicht an die eigene E-Mail Adresse schicken, weil diese im Zweifelsfall gehackt wurde, sondern an vertraute Freunde, die man vorher definiert hat.
Was man über Kundenservice in Bezug auf Millennials wissen sollte:
sie sammeln Erfahrungen und kein Geld (auch wenn sie natürlich trotzdem viel verdienen wollen)
sie sind vernetzt. Das macht Sie zu Multiplikatoren. Wobei dies positiv wie auch negativ für eine Marke sein kann
sie erwarten sehr kurze Antwortzeiten (z.B. bei Beschwerden)
Eine Studie hat gezeigt: wenn ein Millennial sich in eine Marke verliebt, dann wird er vermutlich alles kaufen, was diese Marke in Zukunft produzieren wird
Handeln statt Reden: Anstatt lange darüber nachzudenken oder zu diskutieren, ob man z.B. in gewisse soziale Netzwerke investiert oder andere wenig kostspielige Dinge ausprobiert, sollte man sie lieber tun und gegebenenfalls aus den Fehlern lernen
Authentizität ist den Millennials wichtig und "Trust does not scale".
Auch wenn ich am Tag zuvor nicht nur gute Erfahrungen mit der Marketing Bühne gemacht hatte, also Talks gehört hatte, die mir keinen Mehrwert brachten, entschied ich mich auch für den letzten Tag, dort viel Zeit zu verbringen und mich nur vereinzelt noch zu anderen Bühnen zu bewegen. Und leider musste ich auch am dritten Tag feststellen, dass überwiegend Informationen preis gegeben wurden, die ich so bereits gehört hatte. Sei dies nun, dass wir heutzutage mehr Reviews checken bevor wir etwas kaufen, selbst wenn es um geringe Geldbeträge geht, dass es immer mehr und auch neue Distributionskanäle gibt (wie bereits oben erwähnt), die man vorher als solche nicht auf dem Schirm gehabt hätte, wie z.B. Instagram. Und auch eine Debatte über Adblocking mit all seinen Pros und Cons war nicht die spannendste. Zudem wurde viel darüber gesprochen, was man als Entrepreneur oder CMO braucht (Passion) oder wie Social Media unser Leben verändert hat. Meiner Meinung nach ein nicht ganz so gelungener Abschluss – zumindest hatte ich mehr erwartet. Vor allem, wenn ich an den letzten Talk denke, der recht interessant war (Zukunft des Hyperloop), nach dessen Abschluss ich aber ein großes Abschluss-Event erwartet hätte. Aber nun gut, interessant war der Websummit allemal.