Matomo statt Google – Tracking gehört Ihnen

Wer sein Web-Tracking datenschutzkonform, zukunftssicher und unabhängig gestalten will, kommt an Matomo kaum vorbei. Die Plattform verbindet moderne Analyse mit klaren Compliance-Vorteilen – und setzt einen klaren Gegenpol zu den Unsicherheiten rund um GA4. 

Ihre Probleme möchte er haben

Fabian Stein
Fabian beschäftigt sich mit der Digitalisierung in Deutschland und der Entwicklung des Open Source Marktes als CEO von punkt.de.
Lesedauer: ca. 3 Minuten

Warum Matomo eine verlässliche Alternative zu Google Analytics (GA4) ist

Viele Unternehmen stehen derzeit vor der Frage, wie sie ihr Web-Tracking und ihre Analyse datenschutzkonform und zukunftssicher gestalten können. Google Analytics – insbesondere die aktuelle Version GA4 – ist zwar weit verbreitet, bewegt sich aber weiterhin in einer juristischen und technischen Unsicherheitszone. Mehrere Datenschutzbehörden in Europa haben bestätigt, dass GA4 in seiner Standardkonfiguration nicht DSGVO-konform betrieben werden kann. Das schafft Risiken, die langfristig schwer kalkulierbar sind.

Gleichzeitig wünschen sich Teams ein Tracking-System, das professionelle Analyse-Funktionen bietet und dennoch die volle Kontrolle über die eigenen Daten ermöglicht. Genau hier setzt Matomo an. Die Open-Source-Plattform wird weltweit eingesetzt, ist technisch ausgereift und erlaubt Unternehmen, Webanalyse unter eigener Kontrolle zu betreiben – ohne Abhängigkeit von US-Anbietern.

Datenschutz und Datensouveränität als klare Vorteile

Der grundlegende Unterschied zwischen Matomo und GA4 liegt weniger in der Oberfläche als im Umgang mit Daten. Während die Datenströme von Google Analytics automatisch in ein US-basiertes Ökosystem fließen, lässt sich Matomo so betreiben, dass Datensouveränität vollständig gewährleistet ist:

  • Daten können auf eigenen Servern gespeichert werden
  • Hosting in deutschen oder europäischen Rechenzentren ist problemlos möglich
  • Es findet kein Transfer personenbezogener Daten an Dritte statt
  • Der Zugriff ist vollständig kontrollierbar

Diese Form der Datensouveränität wird für Unternehmen immer wichtiger – nicht nur aus juristischen Gründen, sondern auch für die interne Risikoabwägung. Matomo unterstützt diesen Ansatz durch integrierte Datenschutzfunktionen wie IP-Anonymisierung, „Do Not Track“-Unterstützung oder Datenlöschung auf Anfrage. Unter bestimmten Bedingungen ist Matomo sogar ohne Einwilligungsbanner nutzbar, weil das Tracking ohne Cookies möglich ist.

Damit wird Matomo zu einer Analyse-Plattform, die Datenschutz nicht als Einschränkung, sondern als Grundprinzip versteht.

Warum Matomo auch fachlich überzeugt

Die Entscheidung für eine Analyse-Plattform sollte nicht nur rechtliche Aspekte berücksichtigen, sondern auch die Qualität des eigenen Trackings. Hier zeigt sich, dass Matomo in einigen Punkten strukturelle Vorteile gegenüber GA4 hat.

Anders als Google Analytics arbeitet Matomo ohne Sampling. Die Analyse basiert immer auf vollständigen Daten – unabhängig vom Traffic-Volumen. Das erleichtert sowohl strategische Auswertungen als auch detaillierte Fragestellungen, etwa bei Conversion-Optimierung oder Kampagnenanalysen.

Hinzu kommt die Offenheit des Systems: In Matomo stehen – insbesondere bei Self-Hosting – die Rohdaten zur Verfügung. Unternehmen können eigene Auswertungen fahren oder Daten mit BI-Tools verbinden. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass Matomo neue Ziele oder Segmente nicht nur für die Zukunft berechnen kann, sondern auch rückwirkend. Bei GA4 dagegen verhindert die begrenzte Datenspeicherung oft, dass historische Auswertungen vollständig möglich sind.

Auch wenn die Oberfläche von Matomo weniger verspielt wirkt als die von GA4, erfüllt sie die Erwartungen moderner Tracking-Prozesse. Matomo bietet E-Commerce-Tracking, Event-Tracking, Kampagnenanalyse, Funnel-Berichte und erweiterte Funktionen wie Heatmaps oder A/B-Tests.

Für viele Anwendungsfälle ist Matomo damit nicht nur eine datenschutzfreundliche Alternative, sondern auch eine funktional stabile und nachvollziehbare Analyse-Plattform.

Unabhängigkeit und Planungssicherheit

Ein Punkt, der bei der Wahl eines Tracking-Systems oft unterschätzt wird, ist die langfristige Planbarkeit. GA4 hat gezeigt, wie abrupt Google grundlegende Änderungen vornehmen kann – sei es technisch, strukturell oder im Hinblick auf Datenhaltungsfristen. Die Abschaltung von Universal Analytics hat viele Unternehmen gezwungen, Daten zu migrieren oder sogar ganz aufzugeben.

Matomo entwickelt sich in einem anderen Rhythmus: transparent, nachvollziehbar und ohne externe Abhängigkeiten. Für Unternehmen bedeutet das langfristige Stabilität. Auch Migrationen – etwa von Piwik PRO oder Google Analytics – sind möglich und verlieren durch Matomos offene Struktur ihren Schrecken.

Vor allem Organisationen, die Tracking im Kontext von Compliance, Governance oder IT-Sicherheit betrachten, schätzen diese Form der Datensouveränität.

Fazit: Matomo schafft eine Balance aus Datenschutz, Kontrolle und professioneller Analyse

Für Unternehmen, die Wert auf rechtssicheres Tracking und gleichzeitig auf qualitativ hochwertige Analyse legen, ist Matomo heute oft die bessere Wahl. Die Plattform kombiniert:

  • Datensouveränität durch volle Kontrolle über Speicherorte und Datenzugriff
  • Datenschutz durch integrierte Schutzmechanismen
  • Professionelle Tracking-Funktionen, die den Vergleich mit GA4 nicht scheuen müssen
  • Transparenz und Offenheit, die langfristige Planung erleichtern

Matomo ist vielleicht nicht in jeder Nutzerinteraktion so poliert wie GA4 – dafür ist es klar strukturiert, nachvollziehbar und bietet Unternehmen die Freiheit, ihre Webanalyse selbstbestimmt zu gestalten.

Wer Web-Tracking nachhaltig, rechtssicher und zukunftsfähig betreiben möchte, kommt an Matomo kaum vorbei.

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